Ein häufiges Problem im Säuglings- und Kleinkindalter ist die Verstopfung. Etwa fünf bis zehn Prozent aller Kinder leiden zumindest vorübergehend daran. Viele Verstopfungen sind “hausgemacht” durch Zubereitungsfehler, Wahl unpassender Nahrungsmittel oder durch Flüssigkeitsmangel. Leider haben manche Kinder aber auch einfach nur viel zu wenig Bewegung. Dabei wäre der natürliche Bewegungsdrang unserer Kinder dem Darm sehr nützlich.
Was können Ursachen chronischer Verstopfung bei Kindern sein?
Organische Ursachen, wie z. B. Veränderungen am Darm, sind eher selten. Bisweilen aber wird anhaltende Verstopfung durch kleine Risse in der Schleimhaut am Anus ausgelöst, wodurch der Toilettengang schmerzhaft wird. Das Kind hält den Stuhl zurück. Durch die längere Verweildauer im Dickdarm wird dem Stuhl viel Wasser entzogen, er dickt weiter ein und kann bei der Ausscheidung wiederum kleine Risse verursachen. Bereits jedes zehnte Kind, das in einer kinderärztlichen Praxis vorgestellt wird, leidet unter einer chronischen Verstopfung! Obstipation, so der medizinische Fachbegriff, im Kindesalter ist also keine Seltenheit und sollte von Eltern und Erziehungsberechtigten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die Beschwerden können mitunter so gravierend werden, dass ein stationärer Aufenthalt in einer Klinik notwendig wird. Eine erfolgreiche Behandlung der kindlichen Obstipation erfordert Geduld von den betroffenen Kindern, deren Eltern und dem behandelnden Arzt.
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Wie kann ich meinem Kind bei Verstopfung helfen?
Bei Ernährungsumstellungen oder auch auf Reisen sind Kinder schnell mal verstopft. In diesen Fällen sollte man den Sprösslingen viel zu trinken geben. Besonders ungesüßter Fruchtsaft kann dazu beitragen, die Verstopfung zu beheben. Natürlich brauchen Kinder ausreichend Zeit für ihren Stuhlgang. Erwachsene sind da oft ein wenig zu ungeduldig. Denn Kinder benötigen ausreichend Zeit und Ruhe für ihr “großes Geschäft”! Positive Verstärkung durch Lob bei “Erfolg”, Geduld und intensive Zuwendung sind sehr wichtig und hilfreich. Wenn ein Baby unter Verstopfung leidet, sollte man ihm vorsichtig ein Fieberthermometer in den After schieben. Das Baby spürt den Fremdkörper und beginnt zu drücken. Dauert die Verstopfung länger als drei Tage, sollte unverzüglich der Arzt aufgesucht werden! Wie oft ein Kind Stuhlgang hat, ist abhängig von seinem Alter, seiner Ernährung und seiner individuellen Veranlagung.
Wie Sie Verstopfung bei Baby und Kleinkind einfach vorbeugen können
Der menschliche Darm ist ein “Gewohnheitstier” – durch einen regelmäßigen Tagesablauf lässt er sich sehr gut erziehen! Wichtig sind dazu festgelegte Essenszeiten, damit sich die Verdauung des Kindes darauf einstellen kann. Auch der Gang zur Toilette oder die “Sitzung” auf dem Töpfchen sollten immer zur selben Tageszeit erfolgen! Der beste Zeitpunkt hierfür ist meist nach dem Frühstück oder generell etwa 15 – 30 Minuten nach den Mahlzeiten! Wenn der Magen durch das Essen gedehnt wird, führt dies zu einer Reflexbewegung des Dickdarmes, die den Stuhlgang weiter schiebt und so für Stuhldrang sorgt.
Wichtig ist, dass man dem Kind genügend Zeit lässt! Auch ein passender Aufsatz für die Toilette erleichtert das “Unterfangen”. Auf diese Weise können Eltern die normale, regelmäßige Stuhlausscheidung ihrer Kinder positiv beeinflussen.