Es scheint das Selbstverständlichste der Welt zu sein – Babys wickeln. Ein paar gekonnte Handgriffe, vielleicht noch die ein oder andere Streicheleinheit und schon ist das Baby deiner Freunde rundum versorgt und zufrieden. Ganz einfach also. Oder? Auf den ersten Blick schon. Dennoch sind werdende oder frisch gebackene Eltern anfangs oftmals etwas unsicher. Welche Windelgröße braucht man? Stoffwindeln oder Wegwerfwindeln? Wie oft muss überhaupt gewickelt werden? Keine Sorge: all das erfährst du hier!
Anleitung zum Windeln Wechseln in 9 Schritten
Gleich vorneweg: Windeln wechseln ist reine Übungssache. Je öfter du dein Baby gewickelt hast, desto schneller und besser wirst du diesen Teil des Elterndaseins beherrschen.
Bevor du soweit bist und dein Baby auch im Halbschlaf ohne viel nachzudenken wickelst, kannst du dich zunächst an ein paar simplen Tipps orientieren:
- Deine Hände sollten gewaschen, abgetrocknet und nicht zu kalt sein.
- Es ist praktisch, sich vorher bereits alles zurechtzulegen. Du benötigst eine frische Windel, Feuchttücher oder einen feuchten Lappen und einen Windeleimer oder Müllbeutel. Wenn du Stoffwindeln verwendest, brauchst du Plastikhöschen, Einlagen und Klammern. Bei Bedarf ist noch eine gute Wundschutzcreme nötig.
- Nun geht es ans Wickeln. Stoffwindeln benötigen meist eine Einlage, die du zuerst einschieben musst. Wende dich nun deinem Baby zu und löse die Klebestreifen an der getragenen Windel und klebe sie zusammen. Diese kannst du erst noch an Ort und Stelle lassen.
- Nun umfasst du mit der rechten Hand den rechten Oberschenkel deines Babys und über den rechten Unterarm den linken Oberschenkel und hebst den Po zusammen mit der Hüfte hoch.
- Danach die schmutzige Windel unter deinem Baby falten – du kannst die saubere Seite dazu benutzen, den Po grob zu säubern.
- Anschließend benutzt du für Po und Genitalbereich Babypflegetücher oder den feuchten Waschlappen. Bei Mädchen solltest du immer darauf achten, von vorne nach hinten zu wischen.
- Jetzt kannst du das Baby frisch wickeln. Die obere Hälfte der Windel mit den Klebestreifen gehört dabei unter den Rücken.
- Breite die Windel so weit aus, dass sie nirgends zu eng sitzt. Bei Neugeborenen sollte der Bauchnabel frei liegen.
- Zum Schluss wird die Windel mit den Klebestreifen verschlossen und die alte Windel in den Windeleimer befördert – fertig!
In diesem Video werden einige Tipps auch noch einmal wunderbar veranschaulicht:
Wenn du unterwegs bist, eignet sich ein stets gepackter Wickelrucksack am besten, um jederzeit und überall bequem dein Kind wickeln zu können. Dieser bietet ausreichend Platz für alle benötigten Utensilien und sieht zudem noch optisch ansprechend aus.
Diese Produkte könnten Sie interessieren:
FAQ zum Windeln Wechseln
Was braucht man zum Wickeln?
Zunächst benötigst du eine weiche Wickelunterlage. Diese kannst du auf dem Wickeltisch platzieren oder wo auch immer du gerade wickeln möchtest. Zusätzlich kannst du für die Auflage einen Bezug, Moltontücher oder Handtücher auflegen, so bleiben sie länger sauber.
Des Weiteren benötigst du entweder Feuchttücher oder Waschlappen. Du kannst Einwegwaschlappen benutzen oder dir an die zehn Waschlappen bereitlegen. Eine Schüssel mit lauwarmem Wasser sollte ebenfalls dabei stehen.
Ist dein Baby wund geworden ist, kann eine gute Wundschutzcreme Abhilfe schaffen und ist damit auch Bestandteil der wichtigen Wickelutensilien.
Zu guter Letzt brauchst du natürlich Windeln, oder alternativ Stoffwindeln (Mullwindeln) – hier findest du übrigens unseren großen Kosten-Check zum Thema Windeln. Bei Wegwerfwindeln empfiehlt es sich, sowohl die kleinste als auch bereits die nächstgrößere Größe zu Hause zu haben, um für beides ausgestattet zu sein, je nach Bedarf.
An Stoffwindeln solltest du am besten einen Vorrat von mindestens 12 Stück besitzen und zusätzlich noch 3-6 Überhöschen.
Wie oft muss man ein Neugeborenes wickeln?
Das Beste ist es, regelmäßig (mindestens alle 2-3 Stunden) die Windel des Babys zu prüfen. Nach dem Stuhlgang sollte sie unmittelbar gewechselt werden, um Hautirritationen zu vermeiden. Manche Windeln sind mit einem Streifen ausgestattet, welcher sich verfärbt, sobald Urin in der Windel ist.
Vor einem Spaziergang oder einem Termin ist es praktisch, davor noch einmal die Windeln zu wechseln.
Im Schnitt wickelt man ein Neugeborenes bis zu 6 Mal am Tag.
Was bedeutet „pucken“?
Unter pucken versteht man eine spezielle Technik, das Baby in den ersten Lebensmonaten fest in ein Tuch einzuwickeln, damit es ruhiger schlafen kann. Dabei liegen die Arme so eng am Körper an, dass es an den begrenzten Raum im Mutterleib erinnert und der Reflex, die Arme zu bewegen, unterdrückt wird. Dies bewirkt bei vielen Babys, dass sie sich geborgen fühlen.
Gerade Frühchen oder Schreibabys können vom Pucken profitieren, da die Nachahmung der Enge im Mutterleib das Vertrauteste darstellt.
Babys können bis zum 5. Monat gepuckt werden, danach werden sie mobiler und beginnen, sich auf den Bauch drehen zu wollen.
Ist Pucken gefährlich?
Tatsächlich kann eine falsche Anwendung wie etwa zu strammes Einwickeln von Armen und Beinen schädlich für das Baby sein. Auch sollte man darauf achten, dass es nicht zu warm wird und ob sich das Baby gegen das Pucken wehrt, denn gegen seinen Willen sollte es auf keinen Fall gepuckt werden.
Wenn man es jedoch richtig macht, achtsam und locker genug, ist das Pucken eine bewährte und positive Beruhigungsmethode für viele Babys.
Wie lange muss man ein Baby wickeln?
Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und wird in der Regel zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr trocken. Hier gilt es, entspannt zu bleiben und dem Kind die Zeit zu geben, die es benötigt.
Sind Stoffwindeln empfehlenswert?
Stoffwindeln haben den Vorteil, dass sie wenig Müll produzieren und den Geldbeutel schonen. Denn Wegwerfwindeln haben auf Dauer ihren Preis. Allerdings bedeuten sie gleichzeitig viel Wäsche und halten nicht immer gut dicht. Da gehen die Meinungen auseinander. Wenn man gut vorbereitet ist, dauert das Wickeln mit Stoffwindeln nicht länger, als mit herkömmlichen Windeln, allerdings muss man öfter wickeln, da sie keinen Absorberkern haben.
Sollte man das Kind vor oder nach dem Stillen wickeln?
Das ist individuell. Du kannst durchaus vorher die Windel wechseln, es ginge aber auch zwischen dem Brustwechsel oder danach, falls dein Baby oft unmittelbar nach dem Stillen Stuhlgang hat.
Der Wickelrucksack – notwendig oder unnötiges Accessoire?
Um jederzeit gut gewappnet zu sein, solltest du einen bereits gepackten Wickelrucksack dabei haben – dann kann nichts mehr schiefgehen und du kannst jeden Ausflug entspannt und komfortabel zugleich genießen. Gerade, wenn du mit einer Trage unterwegs bist, bietet ein Wickelrucksack einige Vorteile. Du hast die Hände frei und dein Rücken und die Schulterpartie werden geschont.
Fazit
Zusammengefasst lässt sich sagen, es ist leichter, als es sich anhören mag. Übung macht den Meister und schon bald wirst du problemlos in jeder Lebenslage ganz gekonnt deinem Baby die Windeln wechseln können.